Zum Inhalt springen
Startseite » Aktuelles » Gesund unterrichten – wenn Selbstfürsorge zur Superkraft wird

Gesund unterrichten – wenn Selbstfürsorge zur Superkraft wird

Improtrainer*in zu sein, heißt nicht nur, kreativ zu arbeiten – sondern mit jeder Faser präsent zu sein. Im Kopf, im Körper, in der Stimme. Und genau darum ging es in unserem Workshop-Wochenende im Rahmen unserer Trainer*innen-Ausbildung Ende März 2025: Wie bleiben wir als Impro macht Schule-Dozent*innen inmitten von lauten Klassenzimmern, herausfordernden Situationen und täglichem Energieeinsatz gesund, klar und wirksam?

Ein Rückblick auf einen intensiven Tag, geleitet von Stimmtrainerin und künstlerischer Leitung Christina Schmiedel, voller Stimme, Körper, Spiel – und richtig guter Erkenntnisse.

Warum gesunde Lehre bei uns kein Extra ist – sondern Standard

Wer bei Impro macht Schule unterrichtet, bringt nicht nur Methodenwissen mit, sondern vor allem sich selbst. Stimme, Körper und Geist sind unsere wichtigsten Werkzeuge – und gleichzeitig am stärksten gefordert.

Lautstärke, hohe Dynamik, emotionale Dichte: Unsere Einsatzorte sind keine Bühnen mit perfekten Licht- und Akustikverhältnissen, sondern lebendige Klassenzimmer. Um hier langfristig gesund und kraftvoll zu wirken, braucht es mehr als Begeisterung. Es braucht Wissen, Praxis und Selbstfürsorge.

Und genau das haben wir trainiert.

Stimme, Präsenz, Regeneration – ein Dreiklang mit Wirkung

Wie funktioniert gesunde Stimmgebung? Welche Rolle spielt unsere Haltung? Und wie beeinflusst unsere Körperwahrnehmung, wie wir gehört werden?

Gemeinsam haben wir Grundlagen erforscht – mit Theorie, Bewegung und Humor. Dabei wurde schnell klar: Die Stimme ist kein Solist – sie spielt immer im Ensemble mit dem ganzen Körper.

Schon kleine Übungen zur Lockerung, Atmung und Fokussierung machten spürbare Unterschiede. Plötzlich wurde das Klassenzimmer wieder zum Spielfeld – mit Leichtigkeit statt Lautstärke.

Zwischen Ohr und Bauch: Zuhören als Stimmtraining

Eines der Highlights: das sogenannte „Echo-orientierte Hören“ nach Ingrid Amon. Klingt technisch – ist aber pure Praxisnähe.

Denn wer besser zuhört, spricht auch besser. Der audio-vokale Regelkreis zeigt, wie sehr Sprechen und Hören miteinander verschaltet sind. Oder anders gesagt: Wenn du bewusst zuhörst, findet deine Stimme automatisch in eine gesündere, klarere Spur.

Und was dabei hilft? Ein Silikonschlauch. Kein Scherz.

Impro = Lernen + Lachen

Was wäre Impro ohne Humor? Natürlich haben wir gespielt. Und gelacht. Und uns beim Sprechen durch Schläuche selbst zugehört. Klingt schräg? War es auch. Und wunderbar!

Denn das gemeinsame Lachen hat nicht nur die Stimmung gehoben – es hat ganz real unsere Stimmen gestärkt: Es massiert das Zwerchfell, senkt den Stresspegel, aktiviert die Atmung und macht uns präsenter. Lachen ist also nicht nur schön, sondern stimmgesund. Wer hätte gedacht, dass so viele gute Gründe in einem Impro-Moment stecken?

Warum das für uns mehr ist als ein Workshop

Für uns war dieses Wochenende nicht nur eine Fortbildung – sondern ein starkes Zeichen: Wir nehmen unsere Trainer*innen ernst. Wir sorgen für nachhaltige Gesundheit. Und wir wissen, dass gute Lehre mit guter Selbstfürsorge beginnt.

Und das Beste: Dieses Wissen, diese Haltung und diese Methoden möchten wir künftig auch nach außen tragen.
Wir planen, unsere Trainer*innen-Ausbildung zu öffnen – für alle, die in kreativen Kontexten mit Gruppen arbeiten und dabei gesund, präsent und mit Freude unterrichten wollen.

Dein Einstieg? Vielleicht beginnt er genau hier.

Wenn du diesen Beitrag liest und denkst: „So will ich auch arbeiten!“ – dann bleib dran.
Denn was wir hier entwickelt haben, ist nicht nur ein Workshop-Konzept – sondern eine Haltung. Und wir glauben: Diese Haltung gehört in noch viel mehr Schulen, Theater, Fortbildungen und Herzen.

Impro macht Schule – und vielleicht machst du bald mit?